1933 in Millstatt geboren, besuchte Prof. Nikolasch das „kleine Seminar“ – Tanzenberg und studierte ab 1952 an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1961 schloss er das Studium mit dem Doktorat der Theologie ab. 1958 zum Priester geweiht, war er zunächst Religionslehrer in Villach und Provisor der Stadtpfarrkirche Villach. Gleichzeitig lehrte Prof. Nikolasch Liturgiewissenschaft an der philosophisch-theologischen Lehranstalt in Klagenfurt und war Rektor des Bildungsheims St. Georgen am Längsee.
Prof. Nikolasch befasste sich intensiv mit der Liturgieerneuerung. Als profunder Kenner der verschiedenen Liturgien des Ostens und Westens wirkte er jahrzehntelang an der Erstellung der neuen liturgischen Bücher mit. Mehr als 20 Jahre war Prof. Nikolasch auch Mitglied der Liturgischen Kommission für Österreich.
1968 wurde Dr. Nikolasch als Professor an das 1968 gegründete Salzburger Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie berufen und wirkte maßgeblich an dessen Auf- und Ausbau mit. Immer wieder engagierte sich Prof. Nikolasch für Fakultät und Universität. 1971/72 war er Dekan, 1973/74 Rektor.
Dazu war er lange Jahre Mitglied des Direktoriums der Salzburger Hochschulwochen und Obmann der Millstätter Musikwochen. Als geschäftsführender Vorsitzender des Internationalen Traklforums und erster Vorsitzender des Salzburger Landeskulturbeirates war ihm der Dialog zwischen Kunst und Kirche immer ein Hauptanliegen. Dazu kommt unzähliges Schaffen als Organisator von Symposien, Verfasser von Beiträgen für Fachzeitschriften u.v. mehr.
Seit 1969 – also unmittelbar nach seiner Übersiedlung nach Salzburg – wirkt er als Seelsorger in St. Leonhard und fand die Wallfahrtskirche in „katastrophalem“ Zustand vor. Gemeinsam mit der Kirchengemeinschaft – allen voran Schornwirt Anton Ziegler und Johann Kurz – wurde das Projekt Kirchenrenovierung angegangen.
Für Prof. Nikolasch war es ein erklärtes Ziel, „St. Leonhard eine eigenständige Identität zu geben, ein Wir-Gefühl aufkommen zu lassen“. Um diese Idee verwirklichen zu können, gründete er die St. Leonharder Weihnachtsschützen (1978), rief den Leonhardi-Ritt ins Leben, gründete die Leonharder Trachtenfrauen. 1973 gründete Prof. Nikolasch den Adventmarkt St. Leonhard und war damit ein Vorreiter und Vordenker. Unzählige Nachahmungen von Adventmärkten sind bekannt. Neben der Kirchenrenovierung war ihm die Errichtung der Hubertuskapelle ein großes Anliegen. Im Herbst 2002 wurde der erweiterte Teil des Friedhofs in St. Leonhard eingeweiht.
Auf seine Lieblingsbibelstelle angesprochen, nennt Prof. Nikolasch die Texte des Johannes Evangeliums, „wo die Liebe – also das Herz des neuen Testaments - im Mittelpunkt steht“. Nikolasch betont besonders das Christ - sein und stellt das Trennende hintan. Er ist ein Verfechter des II. Vatikanischen Konzils und prangert Rückschritte mutig an und setzt sich für ein neues Kirchenbild, das die „Gemeinde“ in den Mittelpunkt stellt, ein.
Herr Prof. Nikolasch hat 52 Jahre in St. Leonhard gewirkt, seine letzte Hl Messe hat er im September 2022 zu Kirchweih zelebriert.
Er ist am 3. Oktober 2022 verstorben und wurde in St. Leonhard begraben.
Die gesamte Pfarrgemeinde Grödig dankt für das unermüdliche Schaffen und Wirken in St. Leonhard.